Schimmel

Schimmelpilze

Bewertung

gilt für Schlafbereiche und Wohnbereiche

Zur Bewertung kann der Schimmelleitfaden UBA 2017 herangezogen werden.

•    Die gemessenen Werte sind nur eine quantitative Betrachtung und sollten auch nicht als Absolutwerte betrachtet werden, sondern entsprechend der jeweiligen Situation bewertet werden.
•    Die Innenraumluft soll qualtativ und quantitativ der Aussenluft entsprechen, die Schimmelpilze sollten immer qualtativ und quantitativ mit den jeweiligen Schimmelpilzgattungen / -arten verglichen werden.

•   Zusammenfassung für die gesundheitliche Bewertung

Quelle und mehr dazu siehe enius...

"Die gesundheitsschädliche Wirkung von Schimmelpilzen beruht im Allgemeinen auf einer Infektion, der Produktion von Mykotoxinen oder allergen wirksamen Stoffen. Bezüglich Infektionen konnte jedoch bisher keine Dosis-Wirkungsbeziehung gefunden werden. Niemand kann mit Sicherheit sagen, ab welcher Konzentration von Sporen in der Raumluft eine Infektion zu erwarten ist. Der erste Mediziner, der eine Schimmelpilz-Infektion diagnostiziert, ist oftmals erst der Pathologe. Daher weiß man, dass einige Arten Infektionen auslösen können. Im Gegensatz zu den Bakterien, ist für Schimmelpilze aber keine infektiöse Dosis bekannt. Eine einleuchtende Vermutung ist nur, dass mit steigender Konzentration auch die Wahrscheinlichkeit einer Infektion steigt. Dies wird durch epidemiologische Studien bestätigt."

•    Bei einer Bewertung der Gesundheitsgefährdung von Schimmelpilzbelastungen im Innenraum sollten Umweltmediziner einbezogen werden.
•    Je nach Raumnutzung und Gesundheitszustand der Nutzer (z. B. Allergiker) können auch sehr geringe Konzentrationen gesundheitliche Beschwerden hervorrufen.

Literatur: C.Y. Rao, A. Burge und J.C.S. Chang: Review of Quantitative Standards and Guidelines for Fungi in Indoor Air

Datum: 09.08..2004, Autor: Dipl. Biologe Thomas Müller, enius
 

Messung von Schimmel

Messung der Innenraum-Luft

Es ist für jede Situation eine angepaßte Strategie für die Messung von Schimmel zu entwickeln. Allgemein gilt, dass eine Vergleichsmessung auch im Freien durchgeführt wird, um die Innenraum-Quellen von den Einflüssen von außen zu unterscheiden.

Standardmäßig wird mit den Nährböden MEA (Malzextrakt) und DG18 gemessen und bei 25°C im Labor zum Keimen gebracht, außerdem wird eine Luftpartikelsammlung („LPS“) durchgeführt, um nicht keimfähige Sporen und Bruchstücke nachzuweisen.

Sollten ernsthafte gesundheitliche Beschwerden vorliegen, sollen dieselben Arten von Nährböden zusätzlich auch bei 37°C im Labor zum Keimen gebracht werden. In diesem Fall ist auch die Messung von Bakterien angebracht. Der Einsatz eines Schimmelspürhundes ist sowohl für die Messung als auch für die Sanierungs-Kontrolle eine sinnvolle Ergänzung.

Messung von Oberflächen und Materialen

Es stehen u.a. zur Auswahl:

Abzüge auf Klebestreifen, wird im Labor ausgewertet

Abklatsch von Oberflächen, entweder vor Ort, oder auf das Material wird im Labor ein Abklatsch aufgebracht.

Mikroskopieren von Oberflächen im Labor

Zerstampfen und Verdünnen von Material im Labor

Schimmelpilze-Sanierung, Allgemeine Hinweise

Die Ursache der Schimmelbildung muss gelöst werden

Sanierung der von Schimmel befallenen Stellen- Die folgende Beschreibung ist nur für eine Symptom-Behandlung- die Ursache muss selbstverständlich gelöst werden!
Qualitative und quantitative Schimmelanalysen sind hilfreich zur genaueren Bestimmung der im konkreten Fall erforderlichen  Sanierungsmassnahmen und zum Feststellen des Sanierungserfolges.

Desinfektion

Aufsprühen von schimmelabtötender Flüssigkeit ist in der Regel überflüssig und nur für besondere Zwecke sinnvoll. Tote Schimmelsporen sind auch allergisch wirksam. Gesundheitsschädliche schimmelabtötende Mittel sind zu vermeiden!
Ein Vernebeln von „schimmelabtötenden“ Flüssigkeiten ist ebenso überflüssig weil unwirksam. Siehe dazu auch die Empfehlung des Umweltbundesamt Deutschland: Presseinformation Nr. 26/2009 (PDF), sowie von Meider Judith die Bachelorarbeit über Desinfektion und ein Artikel über "Grenzen und Möglichkeiten beim Einsatz von Desinfektionsmitteln bzw. Bioziden bei Schimmelpilzschäden".
HabitVital distanziert sich ausdrücklich von sogenannten Desinfektionsmaßnahmen bei der Schimmelpilzbeseitigung wie "Foggern, Ozonieren“ und ähnlichem.
Ein Vernebeln mit reinem Wasser kann gegebenenfalls durchgeführt werden, wenn anschliessend eine Feinreinigung durchgeführt wird, und dadurch der damit schneller sedimentierte Staub mit den anhaftenden Schimmelsporen vom Boden abgesaugt wird.
Für die Desinfektion von Oberflächen kommen nur folgende Mittel in Frage:
1. Alkohol (ca. 70%) oder Salicyl-Spiritus (3% Salicylsäure in 70% Alkohol -max 80%).  Bei Alkohol ist die Explosionsgefahr zu beachten.
2. Wasserstoffperoxyid auf die betroffenen Oberflächen aufsprühen, unverdünnt in der Konzentration 35%. Bei Wasserstoffperoxyid muss Haut-und Augenkontakt vermieden werden. Bei einigen Metallen korrodiert Wasserstoffperoxyid, in diesen Fällen ist Alkohol zu verwenden.

Entfernung des Materials, Feinreinigung, Kontroll-Messung

1. Die Raumluft mit geeigneten Ventilatoren mit großem Luftwechsel gezielt absaugen; mit einem im Freien aufgestellten Industrie-Staubsauger großer Leistung mit HEPA-Filter den Staub absaugen. Das System D-Mir® ist hierfür eine gute Referenz.
2. Mit geeigneten Werkzeugen (Spachtel, Fräse, ...) die befallene Farbe, Putz, Platte usw. entfernen. Dabei soll durch Absaugen des Staubes eine weitere Kontamination des Raumes vermieden werden.
3. Eine Feinreinigung  durchführen, indem die Stäube und darin enthaltenen Sporen aller Oberflächen einschliesslich der nicht entfernbaren Möbel sorgfältig abgesaugt werden. Dabei sind Hochleistungs-Staubsauger wie oben beschrieben einzusetzen. Die Feinreinigung ist ausschließlich eine Entfernung des Staubes und auch Feinstaubes, ersetzt aber nicht eine normale Reinigung (Unterhaltsreinigung)  der Oberflächen (Schlieren usw.).
Anschliessend wird das gesamte zu sanierende Raumvolumen mit weiteren Luftreinigungsgeräten mit HEPA-Filter und Umluftbetrieb gereinigt.
4. Danach kann die Kontroll-Messung durchgeführt werden.
5. Das entfernte Material wird durch neues ersetzt. In der Regel mit dampfdiffusionsoffenen und alkalischen Farben neu streichen.
Geeignet dazu sind: reine Kalkfarbe; die Kalkfarbe kann zur besseren Deckung auch mit Marmormehl ergänzt werden.  Die Kalkfarbe muss von erfahrenen Handwerkern aufgebracht werden, damit das Kreiden auf ein Minimum reduziert wird.
Silikatfarbe mit hohem PH-Wert; ideal sind zwei-komponentige Silikatfarben, welche kein Kunststoff enthalten.
Sollte es finanziell möglich sein, die gesamten Wände der Zimmer von sperrender Altbeschichtung zu befreien, ist dies für einen guten Feuchte-Ausgleich sinnvoll. Wenn nicht, dann kommt für das Übermalen der von Schimmel nicht befallenen Flächen nur Silikatfarbe in Frage.
Auch bei diesen Arbeiten soll ein Hochleistungs-Absaugsystem wie oben beschrieben eingesetzt werden, um eine zusätzliche Staubbelastung zu vermeiden.

Zu der Sicherheit der Verarbeiter

Schimmelpilze können gesundheitsgefährlich sein, achten Sie daher auf folgende, persönliche Schutzmaßnahmen, insbesondere bei der Behandlung von größeren Flächen:
• Staubschutzmaske gegen Schimmelpilze und deren Sporen in der Raumluft. • Schutzhandschuhe, um den Hautkontakt mit Schimmelpilzen und deren Sporen zu vermeiden. • Dicht schließende Kleidung, um den Hautkontakt mit Schimmelpilzen und deren Sporen zu vermeiden.

Malerarbeiten

Wandputze sind meistens ausreichend offen für Dampfdiffusion und Austrocknung, viele Farbanstriche schließen jedoch oft zu stark ab. Deshalb ist ein Anstrich mit reiner Kalkfarbe ein wesentlicher Teil der Behandlung.
Die Farbe an den betroffenen Wandteilen muss bis auf den Putz entfernt werden. Danach wird reine Sumpfkalkfarbe (24 Monate grubengelagert) aufgetragen, der eventuell zur besseren Deckung Marmormehl zugesetzt werden kann, nicht aber andere Stoffe.
Es können auch Fertig- Produkte verwendet, wenn die Zusammensetzung transparent angegeben wird ist und die Eignung nachgewiesen ist.

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