HabitVital- Kriterien zur Messung und Bewertung
Emissionsmessungen der Raumluft
Es ist für jede Situation eine angepaßte Strategie für die Messung von Emissionen zu entwickeln. Allgemein gilt, dass das Messverfahren und das angestrebte Ziel angegeben werden müssen.
Die Kriterien werden hier veröffentlicht, um maximale Transparenz und eine offene Diskussion zu ermöglichen.
# Kriterien für die Durchführung der Messungen
# Kriterien für die Bewertung der Messungen VOC/Aldehyde
HabitVital- Dokumente
Folgende Dokumente werden benötigt:
Die korrekte Angabe der technischen Daten (technisches Datenblatt, Sicherheitsdatenblatt) ist selbstverständlich Voraussetzung.
Volldeklaration
Eine Volldeklaration der Inhaltsstoffe braucht es in jedem Fall, da von den vielen zig-tausend Substanzen, welche existieren (bei REACH alleine sind schon 143.000 vorregistriert), nur die wichtigsten nachgemessen werden. Bewertet werden können nur Produkte, wo 100% der Information auch dem Endkunden zur Verfügung gestellt wird. Der Endkunde bezahlt ja auch 100% des Produktes.
Dritt-Zertifizierungen
HabitVital akzeptiert Zertifizierungen von anderen Prüf-Instituten. Vorrang haben jene Produkte, welche sowohl in der Zusammensetzung als auch in den Emissionen transparent sind. Beispielhaft sind hier die Zertifizierungen von ICEA.
Die verwendeten Materialien müssen aber mindestens von natureplus zertifizierbar sein, deren Ausschlusskriterien gelten in der Regel auch für HabitVital. HabitVital lehnt aber isocyanatbasierte Produkte ab, weil die Auswirkungen auf Mensch und Umwelt im gesamten Lebenszyklus bewertet werden, und nicht nur jene während der Benutzung durch den Endkunden.
Die IBN-Zertifizierung ist empfehlenswert. Deren Einstufung orientiert sich am Standard der Baubiologischen Messtechnik SBM.
Bei HabitVital ist darüber hinaus die Transparenz eine wesentliche Voraussetzung, sowohl bei der Volldeklaration als auch bei den Emissionsmessungen. Der Endkunde muss alle Informationen erhalten, um gegebenenfalls auch selber bewerten zu können. Letztendlich kann die Verantwortung für die Auswahl der Baustoffe nicht delegiert werden.
Emissionsmessungen der Materialien
Emissionsmessungen sind sehr hilfreich, aber aufwendig. Sie können ausschlaggebend sein, um ein Produkt dem anderen vorzuziehen. Von den Inhaltsstoffen allein kann nicht abgeleitet werden, welche Emissionen abgegeben werden.
Zusammenfassung
a) Basisdokumentation:
ohne diese Dokumente kann kein Baumaterial in Erwägung gezogen werden
b) notwendige Dokumentation:
Das Produkt wird für eine Eignung Fall für Fall untersucht
c) genügende Dokumentation:
Das Produkt wird für eine Eignung untersucht und in die interne Datenbank aufgenommen
d) empfohlene Dokumentation:
Das Produkt wird für eine Eignung untersucht und nach außen empfohlen, gemeinsame Werbestrategien sind möglich. Das Produkt kann auf der Webseite aufscheinen, bei Tagungen zum Thema genannt und beworben werden. Das Produkt kann für Gebäude bei sensiblen Personen eingesetzt werden.
Wir suchen emissionsarme Bauprodukte. Wir laden Baustoff-Produzenten und -Händler ein, uns solche zu benennen und die notwendige Information zu liefern. Die jeweils besten Bauprodukte werden bevorzugt empfohlen.
HabitVital- Liste der Substanzen
download:
# Liste der Substanzen für Materialmessungen in der Prüfkammer
# Liste der Substanzen für Messungen auf der Baustelle
# Liste von Substanzen mit Angabe der Limits (Vorsorgewerte).
Die Limits werden ständig aktualisiert, um den neuesten Forschungen gerecht zu werden. Anzumerken ist, dass die Kombinationswirkung von den meisten Substanzen noch unbekannt ist. Auch bei Einhaltung der Limits sind gesundheitliche Schädigungen gerade durch die Kombinationswirkung nicht auszuschließen, besonders bei geschwächten Personen. In diesen Fällen kann ein Umweltmediziner helfen, die Substanzen herauszufinden, welche das Individuum am meisten belasten, und danach können diese Substanzen explizit vermieden werden.
Nach dem Vorsorgeprinzip ist anzustreben, dass die Konzentration der toxischen Substanzen so gering wie möglich bleibt.
Bewertung der Materialien
Prüfkammermessungen
Als Ergebnis der Prüfkammermessungen wird üblicherweise die Emission Ci in µg/m³ bei definierter Produktbeladung ausgegeben, sowie der die flächenspezifische Emission (SERi) in µg/m2h.
Die angenommene Produktbeladung kann in der gebauten Realität jedoch unterschiedlich ausfallen, von der flächenspezifischen Emission kann jedoch die Emission jeder beliebigen Produktladung errechnet werden.
Damit enthält ein brauchbares Zertifikat sowohl die flächenspezifische Emission als auch eine angenommene Produktbeladung. Daraus kann in der Planung die Emission auch bei gleichzeitigem Vorhandensein von mehreren Materialien rechnerisch abgeschätzt werden.
Für das Zertifikat wird die Emission bei einer „üblichen“ Produktbeladung mit den Richtwerten der Raummessungen verglichen und bewertet, unter Annahme eines Luftwechsels von 0,1/h mit einer Dauer von 24h.
Die absoluten Werte der Emissionen eines einzelnen Materials sind in der Praxis nicht so wesentlich, weil die Summe der Emissionen von der verwendeten Menge der verschiedenen Materialien abhängt. Dafür ist aber die Transparenz absolut wesentlich, deshalb ist es für das Zertifikat unabdingbar, dass die Ergebnisse weitergegeben werden dürfen.
Die Rolle der Terpene kann differenziert bewertet werden.
